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Er ist's
Frühling lässt sein blaues Band
wieder
flattern durch die Lüfte;
süsse, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist's!
Dich habe ich vernommen!
So, das war unser Kulturteil für das Jahr 2018, Eduard Mörike hat hier sein blaues Band flattern lassen.
Gab's während fast 2000 Jahren in unserem Kulturkreis nur einen Anfang, nämlich den mit der ersten Tag-und-Nacht-Gleiche - die zweite ist dann der Herbstanfang, so will heute jedermann seinen eigenen Frühlingsanfang: die Meteorologen am 01. März, die Landwirte bei der dritten Auszahlung der Subventionen (phänomenologischer FA), die Astromomen
mit dem Durchgang der Sonne durch den Frühlingspunkt und die Astrologen je nach Aszendent, Häuser und Klient. Des weiteren gibt es auch noch einen veganen Frühlingsanfang (die Ankunft der ersten Tofu-Ernte in den Reformläden), einen arabischen Frühling und andere Hoffnungsträger für einen Neuanfang.
Der Vita war diesmal Zeuge eines Frühlingbeginns mitten in Schlieren [Schlieremer Früelig? AdR]. Familie Bucher haben bei ihrem offenbar stimulierenden Ausflug in südliche Gefielde einen Haufen Energie getankt. Sylvia unterwarf das Wohnzimmer einem gigantischen Frühlingsputz und die Parcourer mussten ihre Sonnenbrillen hervornehmen, da die gleissende Frische arg blendete. Pauli nahm ein neues Kochbuch, Frühling aller Orten oä, unter die Brille und verwöhnte die Montagsrunde mit mediterraner Kost. Selbst die traditionelle Zigarre schmeckte an diesem Abend einfach frischer.
Hansruedi feierte seinen Geburtstag dieses Jahr sehr bescheiden: Am Morgen ein lockeres Training im Curling, dann des Mittags spendierte er sich ein kleines Geschenk aus dem Apple-Store und zum Diner lud er seinen Augenstern zu einer Mager-Pizza in der Nähe ein, was dann schon alles war. Beide freuten sich anderntags, dass die Waage eine leichte Verminderung des Gewichts anzeigte.
Diesmal waren alle, ausser die Forchstrasse, wie immer, begeistert vom sonntäglichen Tatort und anderen Sendungen am Fernsehen, so zwischendurch. Jetzt, wo die SRG wieder darf, noch eine kleine Unterbrecherwerbung:
Es gibt doch noch etwas Kultur zu vermelden: Am Mittwoch war die Forchstrasse und am Freitag Hauensteins im Theater, genauer in den Kammerspielen Seeb, wo Elling gegeben wurde. Der Darsteller des Elling war wirklich hervorragend, wie alle vier Kritikerinnen und Kritiker einhellig erklärten. Es ist die Geschichte zweier Norweger, die nach einem Aufenthalt in der Klappsmühle
wieder im Alltag ankommen müssen.
Seit langem weigert sich Erika hartnäckig, die verlorene Zeit zu suchen oder eine Reise in den Westen zu machen. Jetzt hat sie doch noch einige grössere Wälzer
in die Hand genommen, Elena Ferrantes vierbändige Saga von zwei Frauen in Neapel. Schampi war etwas verwirrt: Obwohl Erika eine extrem rascheVielleserin ist, braucht sie für diese Bücher mehrere Tage.
Zum Schluss noch ein kulturloser Witz:
Ein Mantafahrer nimmt eine Nonne mit. Diese freut sich: "Ich finde es sehr christlich von Ihnen, dass Sie mich mitnehmen". – "Kein Problem. Batmans Freunde sind auch meine Freunde!"
