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07.08.17

Irène

Es gibt einarmige Banditen, einarmige Roboter, einarmige IV-Bezüger, die nicht kontrolliert werden dürfen, und einarmige Hemden - ein Morgenfrühphaenomen beim Schreibenden wenn er partout nicht merken will, dass ein Aermel nach innen gekehrt ist. Neu ist der einarmige Autor des Berichts, fast wie früher die Beamten nach System Adler mit den beiden Zeigefinger die mechanischen Schreibmaschinen traktierten, tippt er mit den restlichen fünf Finger den Text ein [Versuchen Sie einmal folgendes Tastenkonvolut nur mit der rechten Hand: cmd-alt-ums-5; nichts passiert? Sie sehen wie schwierig das sein kann AdR]. Stolz ist er auf den total französischen Verband, sogar mit Ordre pour la mérite - vom Grossvater, nicht von Monsieur le président oder gar seiner Angetrauten - wollen ja niemanden trumpen.
Hauis genossen die erste Augustwoche mit (nur) zwei Enkelkinder in Savognin. Die beiden ernährten sich mit Pommes frites und Beilagen, letztere waren so kalorienreich, dass sie die restlichen Pommes grosszügig an Rita verschenkten, die sie dann brav aufass. Sie habe mindestens zehn Kilos zugenommen, meint sie, gesehen haben wir nur 800 Gramm, sie trug noch die Wanderschuhe am Parcours.
Die Forchstrasse genoss den ersten August bei einer Tavolata im alten Löwen Oberstrass, es regnete nur kurz und heftig als sie aus dem Auto stiegen und schon nach zwei Stunden war sie wieder trocken, äusserlich. Bis spät in die Nacht konnte man anschliessend die Feuerwerke in der Stadt und den damit verbundenen Feinstaub geniessen. Die vielen Flüchtlingen wähnten sich sicher zurück im Kriegsgebiet ob all dem Geknalle und Pulverdampf.
Seit Sylvia pensioniert ist geht bei Buchers die Post ab. Am Montag waren sie rasch zu Mittag in Sumiswald, am Samstag in Winterthur an der neuen Karls-kühne-Gassenschau und zwischendurch war Paul noch am Paddeln in der Saane, nicht Sahne - die paddelte er am vergangenen Montag für die Nachspeise der lieben Gäste.
Irène hatte dem Vita mit neue Kreationen aufgetischt, die wie wir Deutschen sagen, lecker waren. Das Kochen war im Handumdrehen erledig, aber das Beschaffen der Zutaten kostete zwei Arbeitstage in der kulinarischen Wüste Zürich. Nicht nur war der Metzger gerade in den Ferien, sondern boten andere Fleischverkäufer nur noch Gammelfleisch an. Ihre Pouletbrüstchen dann doch waren einwandfrei (s.o.). Das köstliche Dessert befriedigte sie nicht, uns hat's so gut geschmeckt, dass wir Ihnen ein Rezept von Frau Wildeisen nicht vorenthalten möchten:

Orangen-Yoghurt-Mousse an Orangensauce
(für 6 Portionen)
Zutaten:
Mousse: 4 Orangen, 40 grs Zucker1, 4 Blatt Gelatine, 180 ml griechisches Yoghurt, 100 ml Rahm,
1 Eiweiss, 40 grs Zucker2
Orangensauce:5 Orangen, 100 grs Zucker3, 1 TL Zitronensaft1, 1 EL Butter, 1/2 Zitrone, Saft2, 3 EL Grand Marnier
Zubereitung:
Mousse:
- Orange abreiben und wegstellen
- Orangen auspressen zu 250 ml Saft
- Nach Bedarf mit Zucker1 süssen und auf 100 ml einkochen lassen
- Orangenschale zugeben und 5 Minutenabkühlen lassen
- Gelatine einweichen und im Orangensirup auflösen
- In einer Schüssel mit Yoghurt vermischen
- Rahm steif schlagen
- Eiweiss steif schlagen und unter Rühren den Zucker2 zugeben
- Beides unter den Orangen-Yoghurt heben
- 5 Stunden kühlstellen
Sauce:
- 2 Orangen auspressen
- Restliche Orangen, schälen und Schnitze häuten
- Zitronensaft1 und Zucker3 caramelisieren, Butter zugeben und aufschäumen lassen
- Orangen- und Zitronensaft dazu und 5 Minuten kochen lassen bis leicht sirupartig
- Wegstellen und die Schnitze und Likör dazugeben und zudecken
Service:
- Portionen mit 2 Löffel abstechen und auf die Teller verteilen
- Mit den Filets und der Sauce dekorieren

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02.02.2025
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