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Der ganze - wirklich alle -Vita war unterwegs und es gab entsprechend viel zu erzählen, wobei einige, wie immer, sehr viel
mehr zu berichteten wussten als andere.
Irène war mit dem Bruder in der Nähe von Verona, wo die Uraufführung des Singspiels Androklus mit dem Löwen stattfand, wobei die Premiere sich auf die Musik bezieht, die von Irènens Schwager, Antonio, stammt. Sänger, Musikerinnen und die Zuhörerinnen und deren Anhang waren begeistert.
Androklus war ein römischer Sklave, der in die Berge floh und in einer Höhle wohnte. Eines Tages wird er von einem leidenden Löwen besucht, der ihm seine Pranke zeigt in der ein grosser Dorn
steckt, den Androklus entfernt und die beiden lebten drei Jahre zusammen, bis Androklus bei einem Spaziergang von den Römern gefangen genommen und zum Tod in der Arena verurteilt wird. Der Löwe der ihn fressen soll ist aber sein Kumpane und leckt ihm die Hände; der Kaiser liess vor Rührung die beiden frei (Da diese heidnische Geschichte weitbekannt war, erfand die Kirche die gleiche Sage mit dem, natürlich, heiligen Hieronimus).
Buchers genossen eine Schiffsreise mit einem Hurtigruten-Schiff von Bergen bis Kirkenes und zurück. Statt der möglichen 600 Passagieren
waren es mit den Buchers nur etwa ein Drittel der Plätze gefüllt, extra für die Touristen wurden gar noch
Polarlichter gezündet. Das Postschiff fuhr praktisch immer der Küste entlang und hielt oft nur ein paar Minuten an in den kleinen Häfen, so dass man nicht zu grosse Landausflüge tätigen konnte. Einige Gäste taten dies doch und mussten danach mit dem Taxi zur nächsten Landestelle fahren. Völlig aussergewöhnlich war für die Norweger und noch
mehr für den Parcours, dass es lediglich zwei Tage regnete.
Hauensteins
waren ebenfalls mit dem Schiff unterwegs, einem grösseren, der MS Europa II, die von Athen nach Neapel fuhr. Mit 512 anderen Gästen genossen sie das Mittelmeer, die Landausflüge stellte die Familie nach drei-vier Versuchen ein, entweder sah man nur Steinhaufen, auch antike Stätten genannt, oder dann waren sie etwas verschnupft. Spannend war aber der Ausflug auf den Aetna, es war schon etwas kribbelig so am Rand eines rauchenden Nebenkraters zu stehen. Dafür liess die Gastronomie Petis Herzchen höher schlagen: Französische, italienische und gar ein japanisches Restaurant verwöhnten die Reisenden. Er bereute es, dass er erst am Schluss den exquisiten Japaner besuchte.
Die Forchstrasse genoss wieder einmal Norditalien von den Alpen bis zu den
Karawanken und zurück. Kulinarischer Höhepunkt war einer neuer Michelin-Stern in Novello, im Piemont, ein Familienbetrieb, der alle Gäste professionel umsorgte und am Schluss verabschiedete die Familie gar die Forchstrasse persönlich - Schampi musste sehr, sehr weit in seinen Erinnerungen suchen, bis er einen Michelin-Chef fand, der die Gäste in persona verabschiedet hat.
Negativ war vor allem das sehr hohe Verkehrsaufkommen all über
all in der Po-Ebene, gesteigert noch durch den eigenwilligen italienischen Fahrstil - was sich
auch in den vielen Plastik-Blumen-sträussen und Portraits am Strassenrand zeigt. Völlig überrascht waren die beiden von der ausgezeichteten Küche in einem nachsaisonalen Hotel am Ende des Comersees, wo sie die letzte Nacht verbrachten, bevor sie die Heimreise über den sehr schmalen und kurvenreichen Splügen-Pass antraten.
Witz:
Ein Luxusdampfer ist am Sinken, doch die Rettungsboote reichen nicht. Jeder bekommt eine Schwimmweste und soll springen, aber keiner traut sich. Die Crew ist verzweifelt. Schliesslich wird der Kapitän gerufen. Dieser geht zu der Gruppe, die ängstlich an der Reling steht und redet mit ihnen. Dabei springt einer nach dem anderen ins Wasser. Als alle Passagiere von Bord sind, fragt der 1. Offizier den Kapitän, wie er die Leute denn überreden konnte.
"Na ganz einfach" meint der. "Zu den Deutschen habe ich gesagt, es ist ein Befehl. Zu den Franzosen, es wäre patriotisch. Den Japanern habe ich versprochen, dass Springen gut für die Potenz wäre. Und den Italienern habe ich gesagt, springen sei verboten."
Passt auch noch:
Zwei Freundinnen sind zum ersten Mal auf einer Kreuzfahrt. Beim Abendessen setzt sich ein junger Mann in Uniform an ihren Tisch und stellt sich vor: „Guten Abend, ich bin ihr Deckoffizier!“
Antwortet die eine: „Hier haben Sie wirklich an alles gedacht!"
22.10.2025
CHAOSCombo