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04.12.17

Irène

Die Familie Bussenecker war am vergangenen Sonntag am Weihnachtsmarkt in Mellingen-Unterstadt. Wie überall waren die Glühweinstände vorherrschend, aber sie fanden trotzdem noch etwas zum Kaufen. Ein neues Gesellschaftsspiel, dass sie natürlich gleich mit dem Parcours ausprobieren wollten. Zufälligerweise wurde das Spiel in der letzten Sonntagsausgabe des Tagblatt der Stadt Zürich in der Kolumne Musthaves von Francesco il Disturbato besrpochen:

In einer eleganten kleinen Schachtel mit einer abwaschbaren, genoppten Oberfläche präsentiert sich das Spiel als sehr benutzerfreundlich, vor allen auch für ältere Spieler, da es sicher in der Hand liegt. Beim ersten Öffnen ist man überrascht wie sorgfältig sich die Designer der Startup-Firma aus thüringischen Druckhausen auch das Innere der Schachtel ausgestattet haben. Das Gerät, vier AAeco-Batterien, vier Würfel aus Bündner Arvenholz und die Spielregeln liegen sauber in abbaubarem Oekoplastiktaschen auf einer formgestanzten Unterlage ausgekleidet mit roter Seideimitation aus Tschernobyl mit einem sanften leicht grünlichen Leuchten. Nach dem Einlegen zweier Batterien, die beiden anderen sind als Reserve gedacht - wie aufmerksam!, ist der Spielcomputer schon einsatzbereit.
Die Spielanleitung ist in vielen Sprachen, auch auf Deutsch, verfasst und leicht verständlich, so dass auch Kinder ab 15 Jahren rasch mit Spiel beginnen können. Ein zweiter Teil erklärt dem interessierten Gamer die technischen Grundlagen des Spiels, aus unerfindlichen Gründen ist dieser Abschnitt nur auf Lateinisch abgehalten. Bei der telephonischen Anfrage bestätigte die Firmensprecherin diesen Sachverhalt. Da der Verfasser, ein vielbeschäftigter Pathologe aus Zerpenschleuse bei Marienwerder, sei leider zur Zeit an einem Kongress in Manila, wird aber nach seiner Rückkehr eine Uebersetzung auf seiner Website anbieten.
Ideal sei das Spiel mit zwei bis zehn Teilnehmer. Unserer Erfahrung sollte man mit mindestens drei Spieler beginnen, da sonst eine Runde eher sehr kurz ist und der Spass rasch vorbei. Zuerst wird mit zwei Steinen gewürfelt, wer zuerst zwei Sechser aufweist, ist der sogenannte Arzt, er greift bei Unstimmigkeiten ein und schlichtet allfällige Diskussionen unter den jeweiligen Gegnern. Danach wird ein weiterer Posten, die Krankenschwester, als eigentlich Spielleiterin ausgewürfelt, zwei Dreier genügen hier. Leider trat hier bei unseren Testspielen eine erste Verstimmung auf, wollte doch meine Partnerin partout nicht mehr mitmachen, da sie diese Regel als sexistisch empfand. Danach wird ein drittes mal gewürfelt, wer zuerst zwei Einser hat darf beginnen. Er legt sich das Gerät an das linke Handgelenk. Hier muss meist die Krankenschwester ein erstes Mal eingreifen, da das richtige Anlegen seine Tücken hat. Nun kann jeder Mitspieler seinen Kommentar dazu abgeben, was den Spielspass natürlich steigert. Unsere erste Runde musste bereits hier abgebrochen werden, da die meisten noch das letzte Tram erreichen mussten. Danach drückt der Spieler auf den so genannten Startknopf, wobei nun niemand mehr reden darf. Nach ein paar Minuten erscheinen zwei Zahlen auf dem Display, die der Arzt sofort notieren muss. Hier wird das Ergebnis sofort durch die Runde diskutiert. So wird reihum im Uhrzeigersinn gemessen und diskutiert. Gewinner ist derjenige mit den tiefsten Zahlen, wer unter 60/30 wird disqualifiziert und Schutz und Rettung übergeben.
Das Spiel gehört eigentlich unter jeden Weihnachtsbaum, da es sich hervorragend dazu eignet Familienzwistigkeiten am Heilig Abend in witzige Diskussionen über die erreichten Zahlen zu verwandeln. "Blutdruckmessen" ist in jeder Apotheke oder bei den Grossverteilern erhältlich, es gibt verschiedene Ausführungen und kostet zwischen 25 bis 425 Franken.
PS: Wir haben die Spielregeln etwas abgeändert und nun spielt auch meine Partnerin wieder gerne mit: Der Arzt muss zwei Einsen würfeln und die Krankenschwester zwei Sechser...

Der Parcours hat das Spiel auch gleich ausprobiert. Nach einer knappe halben Stunde wurden Sylvia und Peti ex aequo zu Siegerin respektive Sieger erkoren.
Zum Abschluss des ersten Advents gab Irène jedem Vita-Gast noch ein erstesPraesent und ihre Bludruckwerte mit nach Hause.

Witz:
"Ich habe Sie so gerne, ich möchte nie mehr gesund werden", sagt der Patient zur hübschen Krankenschwester.
"Kein Problem, mein Mann hat gestern gesehen, wie Sie mich geküsst haben."
"Na und", wundert sich der Patient.
"Na ja, mein Mann ist der Arzt, der Sie morgen operieren wird."

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11.01.2024
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