vignette
03.11.14

Rita

Noch ziehen ein paar Duftmoleküle an den Riechzellen vorbei und lassen den weissen Trüffel vom gestrigen Abend ein wenig in der Erinnerung weiterleben.
Das vergangene Wochenende war wohl mit dem schönsten Wanderwetter gesegnet in diesem Jahr.
Die Forchstrasse war mit ein paar Leuten am Züricher See unterwegs, nachdem sie eine Platzkarte (45 Minuten Warteschlaufe auf der Blatterwiese) erhalten hatte. Sehr viele Menschen waren am Bellevue auf der Strasse und auf dem für kurze Zeit freien Sechseläutenplatz zu finden, an jedem noch so schlechten geöffneten Essens-Stand, Globus, Sushi und Mövenpick zB, reichten die Menschenschlangen weit in die Strassen hinein. Das Niederdorf war dafür beinahe frei von Menschenmassen, aber wer will schon an einem so angenehmen Sonnentag vorbei an zahllosen Allerwelts-Kleiderläden durch die immer trostloser anmutenden Gassen flanieren.
Die Wandergruppe Hauenstein-Scharpfinger-Bucher machte es besser. Entlang dem Rhein mit wenig anderen Fussgängern und ein paar Cervelat-Braten-Halte spazierten sie Richtung Bad Osterfingen, wo sie neben den weltberühmten Spätzles Wild und anderes genossen, sogar ein Underberg war dabei, hier waren dann etwas mehr Leute zu finden.

Das Wetter war so schön, dass sogar eine Holzfigur aus dem Isenthal auszog und in Bülach an einem Swimming-Pool angetroffen wurde. Da es sich um eine ältere Dame (rechts) handelt, hat ihr Schöpfer auf eine Rückführung verzichtet und die Frau wird weiterhin am Schwimmbecken zu sehen sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hansruedi durfte trotz grossem Widerstand seinen Hund und sein Geschirr zügeln, nun hat er auch noch eine Schachtel mit alten Spielen, zB Monopoly, auf die Seite getan.
Der Hund sei eine Erinnerung an seine Jugend, das Geschirr behält er nur für den Polterabend von Heidi und Schampi und die Spiele sind für die langen Abende im Altersheim gedacht, so hat alles irgendwie seinen Sinn.

 

 

Damit wir für zukünftigen Situationen wie das gemeinsame Abendessen in Seniorenresidenzen gesellschaftlich etwas gewappnet sind, beginnen wir heute in loser Folge eine neue Serie:

Knigge für Anfänger (1):

Die eigentlichen Tischmanieren
Die korrekte Einhaltung der Tischmanieren gelingt am besten dann, wenn man dabei berücksichtigt, dass gute Tischmanieren nicht ein Mittel der Selbstdarstellung sind, sondern den gemeinsamen Verzehr von Speisen für alle Beteiligten zu einem Vergnügen machen sollen, das nicht durch störende Geräusche oder unschöne Anblicke beeinträchtigt werden darf.
Sitten und Gebräuche
Daher ist im westlichen Kulturkreis das Schmatzen und Rülpsen (anders als z.B. in China) verpönt - ebenso das Schlürfen. Dass mit vollem Mund nicht gesprochen wird, ist bekannt. Es empfiehlt sich daher, keine allzu grossen Portionen in den Mund zu stopfen, um auf eine Frage ohne Verzögerung antworten zu können. Die Körperhaltung sollte aufrecht und gerade sein, und die Speisen zum Mund und nicht der Mund zu Teller geführt werden.
Beide Hände (anders als in angelsächsischen und skandinavischen Ländern, wo die Linke auf dem Schoss liegt) gehören auf den Tisch - bis zum Handgelenk, nicht etwa bis zum Ellenbogen und zwar auch dann nicht, wenn zwischen den Gängen eine Pause eintritt.
Unverzichtbar ist es - auch im familiären Alltagsleben - dass man sich nur mit gewaschenen Händen, gekämmten Haaren und sauberer Bekleidung zu Tisch setzt.

zurückweiter

02.02.2025
CHAOSCombo