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10.11.14

Heidi

Die Berichterstattung fällt diesmal etwas spärlich aus. Der Chefredaktor war unpässlich und die Hilfsschreibkraft war vor allem in der Küche tätig, wo eher das Blubbern und Zischen aus den Kochtöpfen hörbar war und natürlich die Reklamationen der Gäste. Dies war zum Teil auch auf die südländische Serviererin zurückzuführen, die lieber mit ihrem Handy spielte und das fordernde Glockegebimmel geflissentlich überhörte, bis die Glocke ihren Geist aufgab.
Hauis waren wieder in ihren Stammbeiz im Appenzellerland, das Restaurant Gupf in Rehetobel, diesmal mit Kind und Kegel und Verwandten. Der Wirt hat kräftig ausgebaut und den Weinkeller stark vergrössern können - bei den Gästen. Wundern Sie sich nicht, wenn die neue Spesenabrechnung Ihrer schweizerischen Grossbank höher ausfällt, die Kinder arbeiten ja dorten. Das Essen war ausgezeichnet und für die Kinder wurde ein eigenes Menu zusammengestellt, was ja nicht gerade üblich ist in diesem hohen Preis-Segment.
Weniger Glück hatte die Forchstrasse, die den kulinarischen Erinnerungen nachging und im Restaurant Kaufmann in Alikon eine Schlachtplatte geniessen wollte. Nach zwanzig Jahren hat sich der Inhalt auf einen Viertel reduziert und die Qualität halbiert, dafür war der Preis vervierfacht worden - auch Land-Wirte managen jetzt ihre Zeit. Immerhin, der Service war sehr freundlich. Faszit: Nie eine Schlachtplatte bestellen, man kann ebensogut die Fleischreste aus der Küche bestellen, unsere Erfahrung ist langsam profund.
Fernsehmässig wurde das übliche Sonntagsmenu diskutiert: Tatort, Pilcher, Helene Fischer, Donaueschinger Festival für neue Musik und Beatrice Egli. Neu ist ein Sender zu vermerken, der Bonanza-Serie wieder regelmässig im Programm hat, aber keine Frühlingsgefühle an der Girhaldenstrasse auflodern liess. Heidi konnte kurz mitreden, da sie die Live-Ticker auf den Internetseiten des Tages-Anzeiger liest, wenn unser basellandschaftlicher Roger gerade wieder auf die Tennisbälle eindrescht.

 

 

Tennis-Witz:

Der gestresste Manager, dem der Arzt Ausgleichssport empfohlen hat, kommt vom Tennisplatz.
"Na, wie war's?" fragt die Ehefrau.
"Grossartig! Stell dir vor, ich steh an der Grundlinie, es kommt der Ball. Da signalisiert mein Gehirn meinem Körper blitzschnell: In die Ecke! Rückhand! Zum Netz! Schmetterball!"
"Ja, und dann?" erkundigt sie sich gespannt.
Der Manager zuckt mit den Schultern. "Tja, dann meinte mein Körper: Wer? Ich? Blödsinn, lass doch die Hetzerei!"

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02.02.2025
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