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Erfreuliches ist von Hansruedi zu berichten. Er nimmt wieder zu und dies mit einer aussergewöhnlichen Diät, so genanntes Gourmet-Golfen: Nach jedem Loch ist ein Imbiss-Stand eingerichtet, wo sich die hart arbeitenden Golfer wieder aufpäppeln können.
Nach dem ersten Loch war ein Austernfestival mit acht verschiedenen Provenienzen und ein 1996er Jahrgangs-Champagner der Firma Krug angesagt, beim zweiten Loch etwas leichtes aus China: für jeden Spieler eine ganze Pekingente mit Riz cantonais und Grüntee mit lauwarmem Pflaumenschnaps à discrétion, beim dritten gab's dann Sachertorten mit Einspänner und beim vierten wurden die Flights in zwei Gruppen aufgeteilt und mit Holzlöffel ausgestattet, damit sie sich an einem Zuber
Kappeler Milchsuppe gütlich tun konnten und mit ebendiesen Löffeln kräftig dem Gegner auf die Finger klopfen konnten, diese konnte man nach dem fünften Loch an einem Spitalstand (gesponsert von der Hirslandengruppe) verarzten lassen von überaus hübschen Schwestern und Brüdern. Ab dem sechsten Loch wurden die Teilnehmer mit Golfcarts weitergefahren, da die meisten ohnehin nicht mehr gehen konnten, so sehr waren sie berauscht von der originellen Veranstaltung. Falls diese Art Golf-Sport endlich Alltag auf den Mitglieder-verwaisten Golfressorts wird, würde sich Schampi auch noch ernsthaft Gedanken machen über das Sport-Treiben.
Irène war stattdessen an einer Thermomix-Party mit lauter interessierten Damen, da Man(n) mit dieser Maschine nichts grillen kann besteht wenig Interesse von dieser Spezies an dem Gerät, Veganer lassen ihr Gemüse lieber mazerieren ehe sie es aufschlürfen.
Sie war nicht sehr begeistert von dem Luxus-Accessoire, da eigentlich alle Gerichte auch im Steamer hergestellt werden können. Eine Anwesende hat doch einen heissen Mixer erstanden und hofft mit dem Gerät und etwas Psychologie ihrem heissgeliebten Ehepartner damit einige Pfunde zu stehlen. Zum Glück spielt er nur Mini-Golf.
Nach dieser ernüchternden Erfahrung erholte sie sich auf dem Bürgenstock in adäquater Gesellschaft, ohne Thermomix.
Erst am Montagnachmittag bemerkte die Forchstrasse, dass ja der Parcours ausfällt und die Vorratsräume leer waren. Kurzentschlossen fuhren sie ins nördliche Ausland (!) nach Büsingen, wenigstens eine Enklave, wo sie eine überwältigende Entschleunigung genossen. Es war eindrücklich, aus der lärmenden, hektischen und aggressiven Stadt an den einfach nur stil
l dahinziehenden Rhein zu kommen und den Abend zu geniessen. Zum Glück war der Ort von ausgesuchter Hässlichkeit, so dass Schampi nicht auf die Idee kam, wegen diesen Annehmlichkeiten nach Deutschland auszuwandern.
Und noch ein zweites Mal in der gleichen Woche fuhren sie gegen Norden und folgten den Spuren des Vitas 2007, wo Peti seine zehnte Pensionierung feierte und den Parcours zu einem Essen im Schlössli Wörth einlud. Alles war gleich, sogar der Regen fehlte bei der Reise nicht, kaum kamen sie im Restaurant an, hörte der Regen auf, wie 2007.
Trotz angeregten Gesprächen wurde weder über das amerikanische Trumpeltier, den Tatort oder Schneider-Ammann gesprochen. Die Diskussion war draussen bei den Zigarren-Aficionados so spannend, dass doch glatt jemand einen Villiger Stumpen zuviel auspackte.
Witz:
Zwei Kannibalen grillen einen Clown - sagt der eine zum andern: "Schmeckt irgendwie komisch, oder?"
02.02.2025
CHAOSCombo