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28.08.23

Sylvia

Diesmal hat die Chefin persönlich gekocht, der Chefkoch durfte nur im Service arbeiten. Sie bereitete einen Hackbraten - soyez correct: Rôti haché au coeur fondant - für den Vita zu und wie immer assen einige zuviel davon, die Erinnerungen essen halt mit. Schampi hatte zum Glück im Estrich noch ein paar grosszügige Hosen von seinem Grossvater, dessen Embonpoint von seinem Enkel fast übertroffen wurde.
Die ältesten bekannten Rezepte zum Hackbraten stammen aus dem 4ten Jahrhundert nach Christi von Caelius Apicius in seinem zweiten Buch, Sarcoptes (Gehacktes) dort schrieb er mehrere Anleitungen zu gefülltem Hack nieder, aber wahrscheinlich haben die Chinesen schon viel früher ihren Hackbraten (Rou Mi Hoang Koi) zubereitet als unsereins noch mit dem Steinbeil Mammuts jagten. Jeanne Bourin, eine französische Mittelalterspezialistin, hat in dem Buch Les recettes de Mathilde Brunel aus dem Jahre 1983 einen Hackbraten, Paste en pot, allerdings hat Sylvia dieses Rezept sicher nicht benutzt, da dieser Braten ganze Eier als Füllung enthält, also eigentlich ein so genannter schottischer Hackbraten - wo käme la douce France hin wenn sie englische, gar schottische Küche nachmachen würde... Im 18ten und 19ten waren diese falschen Hasen in der deutsche Küche Mode, es gab dazu auch dutzende Hasenformen aus Blech, die aber zum grössten Teil während des I. Weltkriegs von der Armee zur Waffenherstellung konfisziert wurden und damit die falschen Karnickel fast ausgerotten wurden. Frau Wildeisen liefert uns dazu ein leckeres Rezept.
In dem sehr interessanten Kochbuch Aus Deutschlands Küche von Horst Scharfenberg, behauptet dieser, dass der falsche Hase (ohne Ei-Einlage) in Berlin erfunden worden sei: 300 grs Rinds-Hackfleisch, 300 grs Schweins-Hackfleisch, 1 Schrippe (Weggli), 2 Zwiebeln, 100 grs geräuchter Speck, 1 EL Schmalz, 2 Eier, Salz, Pfeffer, 1 Prise Korianderpulver, 1 Prise Majoran; 2 EL Schmalz für die Form, 1 Zwiebel in Ringen, 2 Tassen Brühe (Bouillon), 1 Tasse Sauerrahm. Zubereitung: Alles fein würfeln - Zwiebel und Speck im Schmalz glasig anziehen lassen und alle Zutaten gut vermischen und abschmecken. In einem Bräter den Schmalz erhitzen und den zu einem Laib geformten Hasen einlegen, im auf 220°C vorgeheizten Ofen 10 Minuten anbraten, dann Hitze auf 200°C verringern und die Zwiebelscheiben dazulegen. Ab und zu mit der Brühe begiessen und weitere 45 Minuten garen. Den Braten herausnehmen, Bratensatz abkratzen, mit dem Sauerrahm verrühren, abschmecken und als Sauce reichen. Dazu passen Rotkohl und Salzkartoffeln.
Nachdem der Parcours schon fast wieder regelmässig zusammengesessen ist, findet die nächste Sitzung wegen vielerlei Reiseaktivitäten erst Anfangs Oktober statt. Erika hätte an diesem Montag sicher ihre Freude gehabt war doch der Vita schon um 22:00 Uhr zu Ende.

Noch eine wichtige Mitteilung aus der Welt der Medizin: Nach drei Jahren Diskussion haben sich 236 Leberfachleute aus 56 Ländern geeinigt: Da der Begriff Fett-Leber möglicherweise diskriminiert konnte man sich auf den Begriff Steatotic Liver Disease einigen... Nun heisst steatotic übersetzt nichts anderes als fettig... (Hepatology.23.doi.org.10.1097/HEP usw) Offenbar konnten die Amerikaner als Sprach-Idioten (Make America Great Again [MAGA, nicht zu verwechseln mit Lady GAGA oder?AdR] Fett nicht übersetzen oder aussprechen

Langer Witz zum Reinziehen:

Liegt ein Hase am Baggersee in seinem Liegestuhl, raucht einen Joint, ist glücklich und zufrieden mit sich und der Welt, kichert leise vor sich hin.
Da kommt der Biber an: "Ey Hase, was is'n mit Dir los? Haste was geraucht? Ich will auch was abhaben."
Hase: "Nee alles meins. Das brauch' ich selber noch."
Biber: "Och menno, büütteeeee! Ich hab noch nie in meinem Leben gekifft und will das mal probieren!"
Hase: "Okay, aber nur ein Zug. Aber damit es sich wenigstens lohnt und so richtig reinballert, ziehste an dem Joint, hältst die Luft an und tauchst unter."
Der Biber tut wie ihm geheissen, zieht, taucht einmal durch den ganzen See, atmet aus und es haut sofort voll in die Blutbahn! Er legt sich an die andere Uferseite, philosophiert über sich und das Gute in der Welt und chillt so vor sich hin.
Da kommt das Nilpferd an: "Biber was geht ab? Du hast bestimmt was geraucht? Gib mir auch mal was ab!"
"Nee, hab selber nur geschnorrt. Musste mal den Hasen fragen, der gibt dir bestimmt was ab. Der hängt genau auf der anderen Seite vom Ufer rum. Musste einfach quer durchtauchen."
Das Nilpferd tut wie ihm geheissen, taucht durch den See zum Hasen.
Der Hase chillt in seinem Liegestuhl vor sich hin, wacht auf, starrt das Nilpferd mit grossen Augen an und schreit: "Ausatmen, Biber, ausatmen!
"

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02.02.2025
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