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Manchmal ist es richtig gut, dass der Vita nicht alles den Grossen nachmacht.
In Etablissements mit Sternen ist es üblich die Gäste mit so genannten Friandises auf das kommende Essen einzustimmen. Es ist eigentlich eine Sättigungsvor- statt -beilage, damit nach dem dekorativen Hungermahl die Esser nicht zum nächst besten MacDo rennen, um sich den noch halbleeren Magen mit Junkfood zu füllen. Sylvia hatte nach dem opulenten Nachtessen noch eine kleine Schüssel mit Süssem zum Kaffee auf den Tisch gestellt. Das Schüsselchen war in Windeseile blank, aber Sylvia hob eine Kilo-schwere Packung mit Schokoladentrümmern aus der Produktion von Läderach auf den Tisch und das Naschen ging weiter. Nur dank Erikas intensivem Gähnen als Zeichen für einen raschen Aufbruch nach 22:15 Uhr vermochte die Parcourer von den Honig-, resp Schokoladentöpfen zu entfernen. So sind dann auch die guten Vorsätze für diesem Montag im Nachtisch ertrunken.
Rita denkt jetzt schon an den Geburtstag ihres Gemahls. Er soll ein schönes, klassisches Käsemesser alter Schule erhalten. Erinnert daran wurde sie durch die riesigen Käselaiber, die Pauli von seinen Reisen durch die Alpenländer mitbrachte.
Paulis waren wieder unterwegs, diesmal mit dem TCS im Emmental, genauer in Schangnau im Emmental, wo nach einem kleinen Essen, die Gäste zu einer der drei örtlichen Bäckereien geführt wurden. In Schangnau wohnen etwa 1000 Menschen, zum Vergleich: in der Stadt Zürich wohnen 400'000 Personen und in der Stadt gibt es ev einen (türkischen) Bäcker (?) an der Langstrasse, der das Brot noch selber herstellt, die anderen beziehen ihre sogenannt frischen Brote von einer der vielen Industriebäckereien der Umgebung und backen es bei Bedarf rasch auf, damit es frisch wirkt. Der stattliche Bäckermeister (s.u.) führte die Interessierten in die Kunst des Meringues ein, 400 Stück macht er täglich nach der eigentlichen Arbeit, die um 01:00 Uhr nachts beginnt, am Nachmittag so zusagen als Hobby. Die produzierten Kunststücke müssen noch trocknen, vielleicht kriegt der Vita wenigsten ein Photo der Baisers (s.u.).
Es war ein wunderbar warmer Abend in Schlieren und trotz des einsetzenden Regens war man friedfertig gestimmt, wohl wissend, dass nun der schöne Herbst zu Ende gegangen ist - ohne Sentimentalität: Am Wochenende werden die Uhren eine Stunde Ruhen - nicht nur um des Reimes Willen. Falls diese nicht im allerorten schon aggressiv einsetzenden Weihnachtsmarkt untergeht.
Witz, marktkonform:
In einem verschneiten Bergdorf ist die Bäuerin gerade dabei, das Haus weihnachtlich zu schmücken, als es klopft. Leicht genervt öffnet sie die Tür und draussen steht eine Frau mit einem Baby im Arm: "Du wollen Baby haben?". Die Bäuerin denkt sich: "Ja, ist ja Weihnachten" und sagt: "na guad, gib's her". Nimmt das Baby und schliesst die Tür.
Nächstes Jahr, selbe Zeit, selbes Dorf. Es klopft an der Tür. Wieder steht die Frau draussen "Du wollen Baby haben?". Wieder nimmt die Bäuerin das Baby und macht die Tür zu.
Im dritten Jahr das gleiche wieder. "Du wollen Baby haben?". "Naa", sagt die Bäuerin, "des Jahr gibt's a Gans!"
02.02.2025
CHAOSCombo