vignette
21.05.07
Irène
Erika hat es gar nicht gefallen schon wieder bei Irène zu essen. Sie hat deshalb alles unternommen um nicht dabei zu sein und ist gar mit ihrer Tochter extra nach Venedig gefahren, obwohl sie schon einmal dort war. Jemand meinte, dass sie sich eher vor dem grossen Zarentripp etwas an die engen Verhältnisse in Reisezügen und an Familienreisen gewöhnen wollte. Wir wünschen Ihr trotzdem einen schönen Aufenthalt in der Serenissima.
Am Freitag fand der jährliche Männerabend im Golfclub von Scharpfeneckers statt. Es durften nur die Mannsbilder anwesend sein, ausser natürlich das vorwiegend weibliche Servierpersonal - Irène meinte, es sei eigentlich immer so im Club. Dämpf und seine Kameraden wurden glänzend von einem Spassmacher namens Schösu unterhalten, er soll sämtliche Schweizerdialekte können. Wenn man bedenkt, dass eine staatliche Organisation (Idiotikon!) seit Jahrzehnten ein Verzeichnis zusammenstellt über die Sprachen der Schweiz und zur Zeit beim Buchstaben G angelangt ist, Hut ab vor dem jungen Komiker.
Der Abend war so toll, dass Hansruedi am Paar-Golfturnier am frühen Samstagmorgen mit Irène, die wie immer gut spielte, eine nicht allzu gute Figur machte. Immerhin schaute noch ein Trostpreis heraus, ein Essensgutschein in einer UBS-Kantine bei Genf, er würde in grosszügig einem Interessenten verschenken.
Peti war letzte Woche total im Glück. Wie wohl die allermeisten Männer davon träumen einmal Bagger zu fahren, hat auch er schon lange davon geträumt. Nun wurde ihm dieser Wunsch erfüllt. Den ganzen Tag grub er mit seiner Maschine die Bülacher Wälder um und gab erst Ruhe als der Treibstoff ausging. Alle Vitamänner hatten neidvoll glänzende Augen beim Zuhören.
Peti hatte es auch sonst recht streng und war nach einer weiteren Geburtstagsfeier im Bekanntenkreis so müde, dass er nicht einmal mehr die
Alkoholkontrolle durch die Polizei in Pfungen bemerkte.

Dämpf überbrachte Haui Grüsse eines ehemaligen Bekannten aus Altstetten, Peti konnte sich aber partout nicht mehr an den richtigen Vornamen des Jugendkollegen erinnern. Der Arzt am Tisch war etwas beunruhigt, sollte gar schon das Alter an seinem Hirn knabbern?

Irène ist schon wieder einem hinterhältigen Anschlag eines Haarkünstlers zum Opfer gefallen. Die Coiffeuse färbte ihre Haare so grauenhaft, dass sie schon nach ein paar Tagen auf eine Aenderung bestand, netterweise wurde dies gratis erledigt. Leider hatte man vergessen, sie darüber zu informieren, dass gerade die dritte internationale Woche "Coiffure und Graffiti" mit Workshops für jedermann in allen Frisörsalons der Stadt durchgeführt wurden. Die Künstlerin war begeistert über ihren Erfolg, Irène eher nicht.

Die Redaktion wünscht allen Leserinnen und Lesern entspannende Pfingsten

 
 
zurückweiter

02.02.2025
CHAOSCombo